Mit fünf Monaten Verzögerung legten am Sonntag, 20.09.2020, die Zwillinge Emily und Raphael Märkle aus Aichtal sowie Jana Strobel aus Wolfschlugen ihr Konfirmationsgelübde ab und empfingen den Segen zu ihrem Bekenntnis zum neuapostolischen Glauben.
Die Verschiebung der Konfirmation ist der Corona-Pandemie geschuldet und fand in der Bezirkskirche in Nürtingen statt, um beiden Gemeinden samt Konfirmationsgästen die Teilnahme an diesem Fest zu ermöglichen. Weitere Glaubensgeschwister aus beiden Gemeinden waren durch Telefon- und Videoübertragung verbunden.
Bezirksältester Peter Kromer legte dem Gottesdienst das bekannte Bibelwort zugrunde: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und Gebet“ (Apostelgeschichte 2,42). In seiner Predigt ging er auf die damalige Situation der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem ein. Er zeigte auch auf, wie diese sehr harmonische Beschreibung der urchristlichen Gemeinde rasch durch menschliches Unvermögen getrübt wurde, wie der Bericht der Apostelgeschichte im Nachfolgenden deutlich macht. So sei es auch heute – es gäbe nicht das vollkommene, ungetrübte Zusammenleben unter Menschen. Umso mehr mache das Bibelwort aber deutlich, wie das Zusammenleben im Praktizieren der vier Grundelemente christlichen Glaubens gelingen könne. Dazu helfe (1) das Beständigbleiben in der Lehre der Apostel – also der Verkündigung von Leben, Leiden, Sterben, Auferstehung und Wiederkunft Jesu, (2) der Gemeinschaft – auf die der christliche Glaube ausgelegt ist, (3) im Brotbrechen – also der Tischgemeinschaft mit Jesus Christus, besonders in der Feier des Heiligen Abendmahls, und (4) im Gebet – also im sich ständig und in allen Lebenslagen Gott anvertrauen.
Der langjährige Konfirmandenlehrer Priester Klaus Mattes, der diese Tätigkeit nun nach seiner kürzlich erfolgten Beauftragung zum Vorsteher der Gemeinde Filderstadt-Sielmingen nach 22 Jahren abgegeben hat, zeigte in seiner Co-Predigt mit Verweis auf die Geschichte des Straßenkehrers Beppo von Michael Ende auf, wie Beständigkeit dann leichter wird, wenn man nicht immer alles auf einmal vor sich sieht, sondern sich jeweils auf den nächsten Schritt konzentriert und sich immer wieder am Schönen erfreut. So gehe es Schritt für Schritt, Zug um Zug weiter – bis ans gute Ende (https://meditieren-rocks.de/beppo-der-strassenkehrer/).
Der jahrzehntelangen Tradition folgend, wurde vor der Ansprache an die Konfirmanden und deren Einsegnung der Brief von Stammapostel Jean-Luc Schneider an alle Konfirmanden weltweit vorgelesen – und dazu hatte der Bezirksälteste dieses Mal Apostel i.R. Volker Kühnle gebeten, der erstmals als Ruheständler eine Konfirmation in seiner Heimatgemeinde miterlebte. Mit Bezug auf das Bibelwort aus Hebräer 8,11 erinnert der Stammapostel die jungen Gläubigen daran, dass sich Gott von Zeit zu Zeit auch an sie wenden und sie bitten werde, dem Nächsten Gutes zu tun. „Wir zählen auf euch, dass ihr seinem Ruf folgt, und danken euch im Voraus für eure Hilfe“ – so der Stammapostel.
Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst durch Orgelbeiträge sowie Gesangs- und Violinensoli mit Klavierbegleitung – jeweils aus der Familie der Konfirmanden.