Mitte Mai: In roter Schrift kommt die Mail von unserem Vorsteher. Er benötigt kurzfristig noch ein Team aus HelferInnen für den Jugendtag. Kein Ding - wir können auch spontan! Am nächsten Tag hat Bischof Matthias Grauer die Namensliste „Nürtinger Frauenpower“ vorliegen. Wir wissen nicht, auf was wir uns einlassen und sind zu allem fähig. Frei nach Astrid Lindgren (Pippi Langstrumpf): „Haben wir noch nie gemacht. Das schaffen wir!“
Die vielen Nachrichten nach unserer Anmeldung zeigen uns, welch großer organisatorischer Aufwand hinter einer solchen Veranstaltung steckt. Schließlich werden zwei von uns fest als Blockordnerinnen eingeteilt. Die beiden anderen sollen auf der „Blockordner-Reservebank“ chillen, um bei Bedarf schnell einsatzbereit zu sein.
Sonntag, 10.07.22: Wir sind alle ein bisschen nervös, haben teilweise schlecht geschlafen und freuen uns auf das, was kommt. Um 07:30 Uhr treffen wir uns vor den Nürtinger Bohnenkisten. Unser Privatchauffeur bringt uns sicher zum Messegelände Stuttgart.
Frühmorgens ist es noch sehr still in Halle 4: Soundcheck für Orchester und Chor, weitere Helfer trudeln nach und nach ein. Nach einer kurzen Einweisung stärken wir uns im Foyer mit Kaffee, Hefezopf und Brezeln. Langsam füllt sich das Messegelände und man hat akustisch das Gefühl, in einem Bienenschwarm zu stehen. Es ist schön, Bekannte zu treffen und zu erzählen, warum man „au do“ ist.
Rund 4.000 Christen kommen zum Jugendtag mit dem Schwerpunkt „In Gemeinschaft bleiben“. Wir sind mittendrin und fühlen uns wohl - ob aktiv (Gemeinschaft = sich einbringen = eine Definition des Bezirksapostels) oder auf der Reservebank.
Bezirksapostelhelfer Mhango aus Malawi mag Jugendtage auch deshalb, weil junge Menschen vor allem nach vorne blicken. Diesbezüglich stellen wir fest, dass wir doch schon etwas älter sind. Wir entdecken im Zurückschauen, dass manches anders ist als früher: Jugendtage sind nicht schwarz-weiß, sondern vor allem blau-orange, es gibt lange Warteschlangen vor veganen Käsebrötchen, „es isch irgendwie alles lockererer wie bei uns früher“, …
Unser „Ja“ im Mai hat sich in jedem Fall gelohnt: Wir sind „raus aus dem Alltagstrott und rein in die „NAK-Jugendwelt“ (Werberuf unseres Vorstehers), Musik und Gottesdienst haben uns berührt, wir lernten uns als kleine Gruppe noch besser kennen und hatten viel Spaß miteinander – kurz: „Es war ein toller Tag mit bleibenden Eindrücken!“